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Interview mit Christian Iddon

Wednesday, 20 November 2013 15:48 GMT
Interview mit Christian Iddon

Christian Iddon hat in seinem Rookie-Jahr in der WSS die Erwartungen übertroffen und das obwohl er mit einigen Änderungen konfrontiert war. Der 28-jährige Engländer aus Stockport wurde im Laufe der Saison immer schneller und konnte zusammen mit seinem Team die MV Agusta F3 immer besser in den Griff bekommen. Dies gipfelte schließlich in einem wohlverdienten Podest in Magny-Cours.


Deine Rookie-Saison war eine große Herausforderung. Es war außerdem das erste Jahr für die F3. Du musstest neue Strecken lernen, hattest keine Tests, aber Du bist beim vorletzten Saisonrennen auf das Podest gefahren. Wie siehst Du das Jahr 2013?


„Die Saison 2013 war sehr schön. Das Ergebnis in der Meisterschaft war zwar wirklich schlecht, aber das spiegelt unsere Saison auch nicht wirklich wieder. Meiner Meinung nach war es ein sehr gutes Jahr. Wir wussten von Beginn an, dass es mit einem neuen Motorrad nicht einfach werden würde, denn man geht an die Strecken und hat keine Daten, auf die man aufbauen kann. Ab Mitte der Saison hatten wir ein schönes Basis-Setup gefunden und ich konnte dann sogar auf mir neuen Strecken locker schnell fahren. Als wir diese Richtung gefunden hatten, wurde alles etwas einfacher. Es gab Anfang des Jahres auch ein paar verpasste Chancen, so wie in Assen, als ich das Potenzial unseres Bikes nicht nutzen konnte und auch in Donington, als ich an dritter Stelle liegend in einen Sturz verwickelt wurde. Ab Silverstone habe ich mich mehr mit dem Motorrad angefreundet und mich wohler gefühlt, aber die Rennen waren trotzdem ziemlich frustrierend. Wir hatten eine relativ andere Motor-Charakteristik, als die meisten anderen Motorräder. Daher konnte ich zwar alleine gute Rundenzeiten fahren, aber die Rennen waren wirklich schwierige. Das ging in der gesamten Saisonhalbzeit so. Das Rennen in der Türkei war unser großer Wendepunkt, denn die Strecke war schmutzig und ich konnte das Motorrad sliden lassen und die Leistung war nicht so wichtig. Dann kam Magny-Cours und wir bekamen ein kleines Motor-Upgrade, aber das machte den großen Unterschied aus. Wir konnten dort auf das Podest fahren und ich denke, dass wir in der Türkei und in Jerez auf die Top Drei hätten schaffen können, aber wir hatten ziemlich viel Pech mit ein paar technischen Problemen."


Was kannst Du Dir aus der letzten Saison Positives mitnehmen? Was war das Schwierigste, mit dem Du umgehen musstest?


„Das Positivste für mich ist, wie das Team gearbeitet hat und wie sehr sie versucht haben, mir das bestmögliche Motorrad hinzustellen. Auch wenn unser Paket für die meiste Zeit der Saison das selbe war, haben die Leute im Hintergrund sehr hart gearbeitet. An der Strecke war es einfach der Wahnsinn, mit meiner Mannschaft zu arbeiten und ich glaube, dass wir zu jeder Zeit das meiste aus dem Motorrad herausgeholt haben. Von meiner Seite war ich auch zufrieden damit, wie ich gefahren bin. Sobald wir das Basis-Setup gefunden hatten, fühlte ich mich sehr wohl und ich denke, dass ich diese Saison so gut wie noch nie in meinem Leben zuvor gefahren bin. Aber das ist normal, denke ich. Ich bin im Bereich des Rennsports mit Rennmaschinen noch neu, darum stellt auch jedes neue Jahr einen weiteren Schritt dar. Ich bin auch sehr glücklich, denn ich konnte mit der Hilfe meines Teams an einem neuen Motorrad eine gute Abstimmung finden. Manchmal kann das ziemlich schwierig sein, aber wir haben das gut gemeistert und ich denke, dass das Bike jetzt, vielleicht mit einem weiteren Schritt beim Motor, bereit für Rennsiege ist - und vielleicht sogar für den Gewinn der Meisterschaft."


Wie schätzt Du das Level der Supersport Weltmeisterschaft ein, im Vergleich dazu, was Du vor der Saison erwartet hattest?


„Ich bin vorher schon gegen Sam Lowes gefahren, darum wusste ich auch schon, wie der Top-Level-Fahrer aussieht. Diese Saison waren Sam und Kenan (Sofuoglu) einfach unglaublich und es gebührt allen Respekt, was sie gezeigt haben, auch wenn das keine wirkliche Überraschung war. Die große Überraschung war die Tiefe des Feldes. In nationalen Meisterschaften kannst du sogar an Wochenenden mit einem schlechten Setup oder wenn du schlecht fährst in die Top-Platzierungen fahren. In der Weltmeisterschaft darfst du nichts verschenken und die Rennen sind wirklich intensiv. Ich habe das genossen."


Wie geht es bei Dir nächstes Jahr weiter?


„Im Moment weiß ich es nicht. Es gibt ein paar Optionen und wir müssen uns die anschauen. Natürlich, wenn ich in der Supersport WM bleibe, ist mein Ziel die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Das ist leicht gesagt, aber schwer zu tun. Aber das wäre das Ziel. Es gibt da aber auch die Möglichkeit, in die WSBK aufzusteigen. Das ist für mich besonders interessant, denn ich mag die Leistung der 1000er. Auch wenn ich in der neuen EVO-Klasse fahren müsste, wäre das für mich ein ziemlich schöner Schritt. Dann gibt es da noch die Moto2. Auch das wäre interessant für mich, denn man hat ähnliches Equipment und muss hart kämpfen. Das reizt mich alles sehr, aber im Moment ist nichts sicher. Ich hoffe, dass ich relativ bald alles zusammen habe."